Drogenpolitik - Frei & Konsequent

[Flugblatt von ['solid]- die sozialistische Jugend, Herbst 2001]

Sich zu berauschen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen, sei es durch Sex, Geschwindigkeit, Fasten, Meditation oder Drogen.

Wie alle Dinge, die Menschen Spaß bereiten können, haben auch Drogen Risiken. Bei sachgemäßem Gebrauch können sie spannende, interessante, ungewöhnliche und das Erleben erweiternde Folgen zeitigen. Unsachgemäßer Gebrauch kann zu Abhängigkeit, Einschränkung der Lebensqualität und gesundheitlicher Gefährdung führen. Im Gegensatz zu Sport, Auto fahren und legalen Drogen nimmt sich der Staat jedoch bislang das Recht heraus, seinen Bürgern den selbst bestimmten und selbst verantwortlichen Gebrauch vieler Drogen nicht zuzutrauen und zu verbieten. Das ist nicht akzeptabel.

Es geht um eine Gesellschaft, in der die Menschen selbst bestimmt leben und genießen können. Dazu gehört auch, daß sie frei wählen können, ob und wie sie sich berauschen wollen. Solange ein Menschen anderen nicht schadet, hat er das Recht, mit sich zu tun und zu lassen, was er selbst will.

Die Gefahr, anderen zu schaden, kann primär bei Drogengebrauch am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr entstehen. Somit ist für diese Situationen und für Kinder, die die Gefahren noch nicht abschätzen können, der Konsum von Drogen nicht angemessen und gehört sanktioniert.

Ansonsten jedoch müssen die Menschen das Recht haben, über sich selbst frei entscheiden zu können. Das heißt konkret: heute illegale Drogen sind den legalen Drogen gleich zu stellen und somit als Genußmittel in das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG) aufzunehmen. Auf diese Weise kann ihre Qualität sichergestellt werden. zudem eröffnen sich durch die Freigabe neue Möglichkeiten sozialer Kontrolle, die das Entstehen exzessiver und gefährlicher Konsummuster zwar nicht vollständig verhindern werden, kontrollierten und somit ungefährlichen Gebrauch jedoch weit eher begünstigen, als es die heutige Verbotspraxis jemals können wird. So ganz nebenbei lassen sich heute übliche negative Folgen kriminalisierten Drogenkonsums, wie die sogenannte Drogenkriminalität und -prostitution durch die Freigabe weitestgehend beseitigen. Die bei den Verfolgunsbehörden frei werdenden Mittel lassen sich dann weit sinnvoller einsetzen, z.B. für den Realitäten entsprechende Aufklärung und entbürokratisierte und tatsächlich auf Freiwilligkeit setzende Therapieangebote für diejenigen, die Hilfe benötigen.

Es ist klar, daß nicht jeder mit Drogen umgehen kann. Denen muß geholfen werden. Es ist aber genauso klar, daß die meisten es können. Diesen darf man es nicht verbieten. Deshalb brauchen wir die Drogenfreigabe. Deshalb brauchen wir das Recht auf Rausch.


V.i.S.d.P.: Carsten Labudda


Das Flugblatt kann bezogen werden bei:
['solid] - die sozialistische Jugend
Kleine Alexanderstr. 28
10178 Berlin

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