DIE LINKE. Kreisverband Soest verurteilt die Hausdurchsuchung bei Dr. med. Franjo Grotenhermen, Rüthen!
[Pressemitteilung vom 02. April 2009]
Am 17. März nahm die örtliche Polizei eine Hausdurchsuchung in den Räumen der ACM und den Privaträumen des Vorsitzenden der ‚Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin’ (ACM), Dr. Franjo Grotenhermen, vor und beschlagnahmte Aktenordner der ACM. Zudem wurden eine Kopie der Festplatte des Computers angefertigt und die Kontodaten der Vereins- und privaten Konten notiert.
Franjo Grotenhermen und seine lobenswerten Aktivitäten im Zusammenhang der Verwendung des Naturheilmittels Cannabis als Medizin zur Linderung bestimmter Krankheitssymptome wurde den Lesern der Lippstädter Zeitung "Der Patriot" am 03.03.2009 durch einen ausführlichen Artikel bekannt gemacht.
Die Durchsuchung erfolgte auf Grund eines Beschlusses "in dem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt, wegen des bestehenden Verdachts des Verstoßes gegen das BtMG" durch das Amtsgericht Hamburg vom 3.02.2009 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hamburg. Die Ermittlungsbehörden erhoffen sich Hinweise auf verbrecherische Aktivitäten im Zusammenhang mit der Hanfapotheke. Hintergrund ist ein bereits abgeschlossenes Strafverfahren gegen eine Patientin aus Hamburg, die Cannabis von einem unbekannten Spender der Hanfapotheke erhalten haben soll.
Formal sind die ACM und Dr. Grotenhermen in dem Beschluss Zeugen, inhaltlich ist es jedoch offensichtlich, dass er wie ein Verdächtiger behandelt wird. So heißt es in den beiden Beschlüssen:
"(...) Der Betroffene Grotenhermen ist Mitglied des 'Solidaritätskreises Hanfapotheke', der die 'Hanfapotheke' nach eigenem Bekunden als gesellschaftlich wünschenswerte Einrichtung betrachtet. In einem von ihm gegebenen Interview im [...] schilderte der Betroffene Grotenhermen detailliert die Verfahrensweise bei der 'Hanfapotheke' und gab dabei auch ausdrücklich die vorgenannte E-Mail-Adresse als Mittel der Kontaktaufnahme mit der 'Hanfapotheke' an, was auf eine genaue Kenntnis der dortigen Abläufe und damit auf eine nicht unerhebliche Einbindung des Betroffenen Grotenhermen in die Tätigkeit der 'Hanfapotheke' schließen lässt. Hinzu kommt, dass es nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand der Betroffene Grotenhermen war, der die Webseite der 'Hanfapotheke' entwickelt und betreut hat. (...)"
Dazu erklärt Martin Rediker, Mitglied im Kreisvorstand Soest der Partei DIE LINKE. und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Drogenpolitik Nordrheinwestfalen:
"Wir verurteilen diese unsinnige und inhumane Aktion der Justiz auf das schärfste! Wir weisen darauf hin, dass die Strafverfolgung von Cannabisgebrauchern endlich zu beenden ist! Dies gilt umso mehr für Menschen, die Cannabis ausschließlich zu medizinischen Zwecken verwenden müssen, weil es hierzu keine akzeptablen Alernativen gibt. Cannabis wird hier als Naturheilmittel verwendet, welches im wesentlichen auch außerhalb des oftmals fragwürdigen Einflusses der Pharmaindustrie steht. Darüber hinaus schließen wir uns den Äußerungen, die Franjo Grotenhermen dazu abgab, ausnahmslos an.“
Dr. Grotenhermen: "Wenn die Justiz zum Thema Cannabis als Medizin zuschlägt, sind es letztlich immer kranke Menschen, die unter einem übergriffigen Staatsapparat, der sie eigentlich schützen und ihnen Perspektiven zur Linderung ihrer Symptome eröffnen sollte, leiden müssen. Hyperaktive Anwälte des Staates, die veraltete Rechtsnormen unbarmherzig durchsetzen wollen, ergänzen dabei hyperpassive Vertreter des Volkes, die dieses in Paragrafen gegossene Unrecht mit Verweis auf die Gefahren des Cannabiskonsums aufrechterhalten. Die ACM ist dankbar dafür, dass die Zahl der verständnisvollen und denkenden Juristen und der mitfühlenden und um Verbesserungen bemühten Politiker zunimmt, was leider nur ein geringer Trost für alle ist, die von diesen langsamen Veränderungen nicht oder noch nicht profitieren. Justitia ist die römische Göttin der Gerechtigkeit, und ihre Prinzipien müssen offensichtlich auch in einem Rechtsstaat erst erkämpft werden. Es gibt noch viel zu tun."
Martin Rediker
DIE LINKE. Kreisverband Soest
Sprecher der LAG Drogenpolitik NRW
Weiterführende Informationen:
Web: http://www.cannabis-med.org
Mail: info@cannabis-med.org
Am 17. März nahm die örtliche Polizei eine Hausdurchsuchung in den Räumen der ACM und den Privaträumen des Vorsitzenden der ‚Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin’ (ACM), Dr. Franjo Grotenhermen, vor und beschlagnahmte Aktenordner der ACM. Zudem wurden eine Kopie der Festplatte des Computers angefertigt und die Kontodaten der Vereins- und privaten Konten notiert.
Franjo Grotenhermen und seine lobenswerten Aktivitäten im Zusammenhang der Verwendung des Naturheilmittels Cannabis als Medizin zur Linderung bestimmter Krankheitssymptome wurde den Lesern der Lippstädter Zeitung "Der Patriot" am 03.03.2009 durch einen ausführlichen Artikel bekannt gemacht.
Die Durchsuchung erfolgte auf Grund eines Beschlusses "in dem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt, wegen des bestehenden Verdachts des Verstoßes gegen das BtMG" durch das Amtsgericht Hamburg vom 3.02.2009 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hamburg. Die Ermittlungsbehörden erhoffen sich Hinweise auf verbrecherische Aktivitäten im Zusammenhang mit der Hanfapotheke. Hintergrund ist ein bereits abgeschlossenes Strafverfahren gegen eine Patientin aus Hamburg, die Cannabis von einem unbekannten Spender der Hanfapotheke erhalten haben soll.
Formal sind die ACM und Dr. Grotenhermen in dem Beschluss Zeugen, inhaltlich ist es jedoch offensichtlich, dass er wie ein Verdächtiger behandelt wird. So heißt es in den beiden Beschlüssen:
"(...) Der Betroffene Grotenhermen ist Mitglied des 'Solidaritätskreises Hanfapotheke', der die 'Hanfapotheke' nach eigenem Bekunden als gesellschaftlich wünschenswerte Einrichtung betrachtet. In einem von ihm gegebenen Interview im [...] schilderte der Betroffene Grotenhermen detailliert die Verfahrensweise bei der 'Hanfapotheke' und gab dabei auch ausdrücklich die vorgenannte E-Mail-Adresse als Mittel der Kontaktaufnahme mit der 'Hanfapotheke' an, was auf eine genaue Kenntnis der dortigen Abläufe und damit auf eine nicht unerhebliche Einbindung des Betroffenen Grotenhermen in die Tätigkeit der 'Hanfapotheke' schließen lässt. Hinzu kommt, dass es nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand der Betroffene Grotenhermen war, der die Webseite der 'Hanfapotheke' entwickelt und betreut hat. (...)"
Dazu erklärt Martin Rediker, Mitglied im Kreisvorstand Soest der Partei DIE LINKE. und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Drogenpolitik Nordrheinwestfalen:
"Wir verurteilen diese unsinnige und inhumane Aktion der Justiz auf das schärfste! Wir weisen darauf hin, dass die Strafverfolgung von Cannabisgebrauchern endlich zu beenden ist! Dies gilt umso mehr für Menschen, die Cannabis ausschließlich zu medizinischen Zwecken verwenden müssen, weil es hierzu keine akzeptablen Alernativen gibt. Cannabis wird hier als Naturheilmittel verwendet, welches im wesentlichen auch außerhalb des oftmals fragwürdigen Einflusses der Pharmaindustrie steht. Darüber hinaus schließen wir uns den Äußerungen, die Franjo Grotenhermen dazu abgab, ausnahmslos an.“
Dr. Grotenhermen: "Wenn die Justiz zum Thema Cannabis als Medizin zuschlägt, sind es letztlich immer kranke Menschen, die unter einem übergriffigen Staatsapparat, der sie eigentlich schützen und ihnen Perspektiven zur Linderung ihrer Symptome eröffnen sollte, leiden müssen. Hyperaktive Anwälte des Staates, die veraltete Rechtsnormen unbarmherzig durchsetzen wollen, ergänzen dabei hyperpassive Vertreter des Volkes, die dieses in Paragrafen gegossene Unrecht mit Verweis auf die Gefahren des Cannabiskonsums aufrechterhalten. Die ACM ist dankbar dafür, dass die Zahl der verständnisvollen und denkenden Juristen und der mitfühlenden und um Verbesserungen bemühten Politiker zunimmt, was leider nur ein geringer Trost für alle ist, die von diesen langsamen Veränderungen nicht oder noch nicht profitieren. Justitia ist die römische Göttin der Gerechtigkeit, und ihre Prinzipien müssen offensichtlich auch in einem Rechtsstaat erst erkämpft werden. Es gibt noch viel zu tun."
Martin Rediker
DIE LINKE. Kreisverband Soest
Sprecher der LAG Drogenpolitik NRW
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Web: http://www.cannabis-med.org
Mail: info@cannabis-med.org
darkrond - 2. Apr, 00:44
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