CDU gegen Heroinvergabe –
Sturheit kostet Menschenleben
[Presseerklärung vom 02. November 2006]Die CDU in Baden-Württemberg beschloss auf ihrem 55. Landesparteitag in Pforzheim ein Verbot der kontrollierten Abgabe von Betäubungsmitteln an Suchtkranke. Dazu erklärt Vadim Reimer, Mitglied des Landesvorstands des Linkspartei- und WASG-nahen Jugendverbandes [’solid] und Mitglied der BAG Drogenpolitik der Linkspartei:
„Damit spielt die CDU leichtsinnig mit Menschenleben. Die heroingestützte Therapie zeige sich in der Praxis gesünder und stabiler für die Patienten als die Substitution mit Ersatzstoffen wie Methadon oder Subutex.“
Eine Substitution, d.h. eine kontrollierte, ambulante Therapie von Opiat-Abhängigen mit Ersatzstoffen, hilft suchkranken Menschen aus der Illegalität auszusteigen und wieder ein geregeltes Leben führen zu können. Der Modellversuch der Substitution mit einem Heroin-Generika ist besser verträglich für den Patienten. Die Behandlung mit dem Ersatzstoff Methadon, dessen Nebenwirkungen sich enorm auf die Gesundheit des Patienten auswirken, hat außerdem den Nachteil der gedämpften Wirkung, die sich nicht mit der des Heroins vergleichen lässt. Deswegen kommt es bei der Substitution mit Methadon häufig zu Rückfällen und Beikonsum von unreinem „Straßen-Heroin“.
„Der größte Vorteil der Substitution, ist dass die Menschen wieder aus der Illegalität herauskommen. An machen Tagen brauchen Abhängige ca. 200€ alleine für den Drogenkonsum und lassen sich dabei auf illegale Geschäfte und Gewaltverbrechen sowie Prostitution ein. Die Behandlung der heroingestützten Substitution hilft vor allem den Menschen, die mit Methadon keinen Erfolg hatten, und somit keine andere Chance haben aus der Drogenabhängigkeit wieder auszusteigen. Die CDU verschließt wieder die Augen vor der Realität und dem Nutzen für die Menschen und verhält sich so, wie sie es schon mit den Vorschlägen von therapeutischem Einsatz von Cannabis getan hat,“ so Reimer weiter.
Der Jugendverband [’solid] und die Bundesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik setzen sich für einen humanen Drogenpolitik ein. „Das Ende der repressiven Verfolgung der Abhängigen und deren Austritt aus der Illegalität hat für uns oberste Priorität. Aus unserer Sicht müssen für Suchtkranke Menschen alle Optionen einer besseren Therapie verfügbar sein können.“
darkrond - 5. Nov, 00:58
Trackback URL:
https://linkedrogenpolitik.twoday.net/stories/2893386/modTrackback