Union setzt Menschenleben aufs Spiel

[Presseerklärung vom 01. April 2006]

Zum Streit über die Heroinverschreibung an Schwerstabhängige zwischen CDU/CSU und SPD erklärt Carsten Labudda, Bundessprecher der BAG Drogenpolitik der Linkspartei.PDS:

Das Modellprojekt der Bundesregierung, schwerstabhängige Opiatkonsumenten mittels einer kontrollierten Originalstoffabgabe aus gesundheitlicher und sozialer Verelendung zu holen und für weitere Behandlungsmaßnahmen ansprechbar zu machen, hat sich als Erfolg erwiesen. Die Haltequote im Programm ist besser als in anderen Projekten, die soziale und gesundheitliche Lage der Betroffenen hat sich überwiegend deutlich verbessert. Und was eine schlichte und wichtige Erkenntnis ist: Kein einziger der Teilnehmer ist an seiner Sucht und ihren Begleiterscheinungen gestorben. Das sind ermutigende Ergebnisse, die dringend für eine Fortführung der kontrollierten Heroinabgabe sprechen.

In der aktuellen Auseinandersetzung um die kontrollierte Heroinabgabe an Schwerstabhängige zeigt die Union wieder einmal, dass ihr ideologische Linientreue wichtiger ist als die Rettung von Menschenleben. Die drogenpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Maria Eichhorn, hat gar nichts besseres zu tun, als nach dem Sinn der Kosten des Modellprojektes zu fragen. Das legt nahe zu vermuten, dass Frau Eichhorn ein paar Euro wichtiger sind als die damit geretteten Menschenleben. Wenn Frau Eichhorn für ein paar Euro Kostenersparnis lieber Menschen elend krepieren lassen will, dann ist das zynisch und eine Verhöhnung der Betroffenen, für deren Überleben sich eine drogenpolitische Sprecherin doch mitverantwortlich fühlen sollte.

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