Ausgerechnet Thomasius...

[Information des Deutschen Hanfverbandes vom 16. November 2005]

Nach Gesprächen unter anderem mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) ist es nun amtlich: Professor Thomasius vom Universitätsklinikum Eppendorf soll im Auftrag des BMG den aktuellen Forschungsstand zu Cannabis klären. Thomasius soll demnach nicht selbst forschen, sondern eine Literaturstudie machen, also eine Vielzahl bisheriger Studien zusammenstellen und werten. Der Auftrag wurde noch von er alten Bundesregierung unter Rot/Grün erteilt.

Professor Thomasium ist in den letzten Jahren zum medizinischen Vertreter der Hysterisierung in der Drogendebatte aufgestiegen. Es gibt kaum einen Artikel, der sich dramatisierend mit Cannabis (und anderen Drogen) auseinandersetzt, in dem er nicht vorkommt. Als Leiter einer psychiatrischen Anstalt für drogenkonsumierende Jugendliche ist es kein Wunder, dass sein Blick auf das schwierigste Klientel verengt ist und das Gros` der unproblematischen Cannabiskonsumenten für ihn höchstens eine sehr abstrakte Angelegenheit bleibt. Bisherige Forschung von Thomasius zu Ecstasy wurde von mehreren Seiten als unwissenschaftlich kritisiert.

Eine Ausschreibung für diesen Forschungsauftrag zu Cannabis hat es nicht gegeben. Der Auftrag wurde direkt an Thomasius vergeben, weil er laut BMG von seiner Fachkompetenz her geeignet erschien, den Auftrag zu übernehmen. Die Kosten, die diese Studie verursachen wird, sind laut BMG angeblich Geheimsache.

Der Bedarf nach einer neuen Studie sei nach Aussage des BMG von vielen Seiten angemeldet worden, auch mit dem Argument, die letzte große Studie dazu (Kleiber/Kovar) sei mittlerweile veraltet. Der Verdacht liegt aber nahe, dass die Kleiber/Kovar- Studie - den Forschungsergebnissen entsprechend - die Gefahren durch Cannabis "zu relativierend" dargestellt hat. Thomasius wird`s schon richten...

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