PDS-Jugend Sachsen unterstützt Julia Bonk

[Pressemitteilung vom 12. November 2004]

PDS-Jugend Sachsen unterstützt drogenpolitische Positionen von MdL Julia Bonk, Bonk vertritt nur konsequent die Programmatik der PDS

Im Zuge der aktuellen Debatte über Drogen erklärt die jugendpolitische Sprecherin des Landesvorstandes, Juliane Nagel:


"Julia Bonk vertritt in der Öffentlichkeit nur konsequent die Programmatik der PDS. Nicht nur im Jugendwahlprogramm (www.pds-jugend-sachsen.de) sondern auch im Landtagswahlprogramm der PDS Sachsen (www.pds-sachsen.de) und im Parteiprogramm der PDS (www.pds-online.de) wird in verschiedensten Absätzen die Entkriminalisierung von Drogenkonsum gefordert.

Drogenkonsum prägt unseren Alltag in hohem Maße, weshalb Julia Bonks Äußerung, "auch ich habe Drogen genommen" nur konsequent ist, denn auch Schokolade oder Kaffee sind Drogen. Besonders bei diesen beiden Drogen ist oft auch Missbrauch feststellbar, ein zwanghaftes Konsumieren von Schokolade oder Kaffee musste wahrscheinlich jeder schon einmal bei Freunden oder Kollegen beobachten. Durch eine undifferenzierte Berichterstattung unterstützt leider ein Großteil der Medien die fehlerhafte Information über Sucht und Suchtmittel. So wird eine der gefährlichsten Drogen, nämlich Alkohol, regelmäßig bagatellisiert, während das weniger gefährliche, weil körperlich kaum abhängig machenden Cannabis verteufelt wird. Machen wir uns nichts vor, Drogenmissbrauch gab es, gibt es, und wird es immer geben. Egal ob ein Stoff legal erhältlich ist, oder nicht.

Die momentane Drogenpolitik verkennt die Tatsache, dass ein Verbot von bestimmten Drogen, eben nicht dazu führt diese vom Markt zu verbannen, sondern lediglich den Konsum derselben aus dem Licht der Öffentlichkeit rückt. Und die viel geforderte Aufklärung über illegalisierte und legalisierte Drogen besteht meist darin, jungen Menschen zu erklären, dass der Konsum sofort abhängig macht, dass es extrem gefährlich sei und überhaupt nicht schön. Es werden Hirngespinste über "Teufelskreisläufe" erfunden, nach dem Motto, wer einmal kifft, fängt als nächstes an Heroin zu spritzen. In weniger konservativen Kreisen wird ein Unterschied zwischen "harten" und "weichen" Drogen erfunden. Diese Unterscheidung wird willkürlich gezogen und ist somit nicht haltbar. Denn wie der Suchtbericht 2004 vom April zeigt sind wesentlich mehr Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum gestorben als vom Konsum illegalisierter Drogen. Würde man hier die Kategorien harte und weiche Drogen ansetzten, wäre beispielsweise Heroin harmloser als Alkohol. Wir wollen aber weder Heroin noch Alkohol verharmlosen. Es zeigt, dass bei mangelnder Aufklärung, Drogenkonsum immer lebensgefährlich ist, Menschen könnten auch bei übermäßigem Kaffeegenuss sterben.

Deshalb setzen wir uns für eine objektive Aufklärung ein. Diese muss schon im Kindergarten beginnen, denn schließlich prägt der Konsum jeden Winkel des Alltages. Nur wenn Kindern und Jugendlichen vorurteilsfreie Rauschkunde zugestanden wird, kann ein kompetenter, selbstbestimmter Umgang mit berauschenden Substanzen erwartet werden. Wir fordern daher Verbraucherschutz auch und gerade für Drogenkonsumenten: anhand von Beipackzetteln sollen der oder die Konsument/ in über den Inhalt und den risikoärmsten Konsum informiert werden.

Gerade weil wir um die Gefahren von Kaffee, Arzneimitteln wissen, fordern wir ein generelles Werbeverbot für alle Drogen: Kaffee, Arzneimittel, Alkohol, Nikotin und der dann legalisierten Substanzen. Nicht zu vergessen: Legalisierung zwingt niemanden zum Konsum von bestimmten Drogen! Die Anzahl der Konsumentinnen erhöht sich dadurch nicht zwangsläufig. Bestes Beispiel dafür: Die Zahl der CannabiskonsumentInnen in Holland ist seit der dortigen Legalisierung nicht angestiegen."

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